Vor 80 Jahren endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Es endete ein Krieg, der immense Zerstörung und ungeheuerliches menschliches Leid verursacht hat.
Auch in unserer Stadt. Erinnert sei an die vielen Menschen, die in Neheim in der sogenannten Möhnekatastrophe umkamen, vor allem Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine. Erinnert sei an den Bombenangriff vom 13. März 1945, der in Hüsten 60 Menschenleben forderte. Erinnert sei an über 1.000 getötete und vermisste Soldaten aus unseren beiden Ortsteilen.
Es endete jedoch nicht nur dieser Krieg. Es endete auch das menschenverachtende Terrorregime des Nationalsozialismus in Deutschland, das u.a. die systematische Ermordung der Juden und zahlloser anderer Menschen betrieben hat.
Richard v. Weizäcker brachte es 1985 auf den Punkt: Der 8. Mai 1945 ist für die Welt und besonders für Deutschland ein Tag der Befreiung.
Und heute?
Die Verteidigung unserer demokratischen Gesellschaft mag vielleicht verlangen, „kriegstüchtig“ (Boris Pistorius) zu werden.
Ganz sicher aber erfordert sie eine aktive Kultur der Erinnerung. Der Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. setzt sich mit vielen Partnern dafür ein. Nicht zuletzt haben wir gemeinsam mit dem Arnsberger Heimatbund e.V., dem Heimatkreis Freiheit Hüsten e.V. sowie dem Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop erfolgreich beantragt, neue Stolpersteine zur Erinnerung an jüdische Opfer des Nationalsozialismus aus unserer Stadt zu verlegen.
Der 8. Mai ist uns eine Mahnung: Einen Schlussstrich unter die Vergangenheit wird es mit uns nicht geben.
Die Fotos sind auf dem Neheimer Möhnefriedhof an den Gedenktafeln für die Neheimer Kriegstoten (Martin Schwarz), auf dem Hüstener Friedhof und an der Neheimer Synagoge (Heimatbund Neheim-Hüsten) entstanden.
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